Kosten- und Leistungsrechnung
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Kostenrechnung, genauer Kosten- und Leistungsrechnung, abgekürzt KLR oder auch (KORE) , ist ein Aufgabengebiet der Betriebswirtschaftslehre.
Sie ist Teil des internen Rechnungswesens und unterliegt im Vergleich zur Finanzbuchhaltung (Fibu) kaum gesetzlichen Vorschriften.
Inhaltsverzeichnis
1. Zielsetzung
2. Datenermittlung und -aufbereitung
3. Arten der Kostenrechnung
1. Zielsetzung
Die Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) ist ein institutionalisiertes Informationssystem, das alle wirtschaftlich auswertbaren Vorgänge der Informationsgewinnung und Informationsverarbeitung über angefallene oder geplante Geschäftsvorgänge beinhaltet und vorwiegend an Unternehmensinterne gerichtet ist.
Die KLR dient der Ermittlung von Kosten- und Leistungsinformationen zur Lösung operativer Managementaufgaben.
Ziele und Aufgaben der KLR sind die Wirtschaftlichkeitskontrolle der Abteilungen bzw. Betriebe, die Kalkulation und Bewertung der Kostenträger, somit auch Informationsbeschaffung für Produkt- und Preispolitik und der Ermöglichung der Umsetzung einer kurzfristigen Erfolgsrechnung KER. Voraussetzung ist eine korrekte Kostenerfassung.
Grundsätzlich gilt für die Einführung oder Beibehaltung der Kostenrechnung, dass diese Aufgaben selbst nicht mehr Kosten verursachen dürfen, als sie Einsparungen und Wertschöpfung - im Sinne der Informationsbeschaffung - für den Betrieb bringen.
2. Datenermittlung und -aufbereitung
Die KLR erhält ihre Rohdaten aus der Finanz- und Steuerbuchhaltung, der Betriebsstatistik, aus externen Quellen sowie durch Eigenerstellung (zum Beispiel kalkulatorische Kosten).
Die Aufbereitung und Verarbeitung dieser Rohdaten erfolgt nach bestimmten Kriterien der Kostenentstehung und -aufteilung: Man spricht allgemein von der Abgrenzungsrechnung, im Speziellen dann von der Kostenartenrechnung, Kostenstellenrechnung und Kostenträgerrechnung.
Diese Daten werden dann laufend in ein Kostenrechnungssystem übernommen:
3. Arten der Kostenrechnung
Sowohl historisch als auch methodisch unterscheidet man zwischen verschiedenen Systemen der Kostenrechnung und ihren Ausprägungen, die sich inhaltlich oft überschneiden:
· Vollkostenrechnung, seit etwa 1950, sowie auch heute noch in Kleinbetrieben. Ausprägungen:
o Plankostenrechnung
o -Normalkosten
o Kontrollrechnung
o -Istkosten
· Teilkostenrechnung, seit etwa 1975, moderner und genauer als die Vollkostenrechnung. Erfordert aber intensiven EDV-Einsatz. Ausprägungen:
o Deckungsbeitragsrechnung im eigentlichen Sinne (zum Beispiel Fixkostendeckungsrechnung)
o Direct Costing
o Target Costing im eigentlichen Sinne (beziehungsweise Target Pricing)
· Prozesskostenrechnung (Activity Based Costing), geht historisch auf die Vollkostenrechnung zurück
· Zielkostenrechnung im weiteren Sinne als Instrument des Controlling, vergleiche Target/Direct Costing im weiteren Sinne
· Profit-Center-Rechnung als Erweiterung der Kostenstellenrechnung zur Ergebnisermittlung auf Abteilungs- und Geschäftsbereichsebene.
· Projektkostenrechnung
Zum Teil werden bestimmte praktische Gebiete des Operations Research auch als Zusatzaufgaben der Kostenrechnung gesehen.
siehe auch: Betriebsnotwendiges Vermögen.